Wußten Sie, dass in den Zeiten vor den elektrischen Kühlschränken auch auf Mallorca große Anstrengungen unternommen wuden um in den Wintermonaten Schnee und Eis zu sammeln und zu konservieren? In den Hochlagen des Tramuntana Gebirgszuges wurden rechteckige Schneehäuser gebaut, in deren Tiefe der gesammelte Schnee eingelagert und zu Eis verdichtet wurden. Isolierender Stroh und Schilf verhinderten das vorzeitige Abtauen. Im Frühjahr und Sommer wurde das Eis dann mühsam in die Niererungen ransportiert und in den Orten vekauft, vor allem in Palma. Die dortige Lebensmittelindustrie war dankbarer Abnehmer, örtliche Krankenhäuser, aber auch vermögende Privatleute oder die Gastronomie, die das Eis für die Herstellung von Speiseeis und Erfrischungen verwendete.
catmalle - 10. Mär, 19:40
Die Winde, die sich auf der balearischen Insel treffen, bezeichneten schon die Ureinwohner vor und seit Jahrhunderten als vier Brüder und gaben ihnen die Namen Tramuntana, Ponenet, Migjorn und Llevant. Diese hatten auch Cousins mit Namen Gregal, Mestral, Llebetx und Xaloc. Und so kam es, dass diese Winde häufig zum Namensgeber von Landschaften, Straßen, Fincas und ganzer Gebirgszüge wurden, wie zum Beispiel der Sierra Tramuntana oder der Sierra de Llevant. Da die Mallorquiner bis zum Beginn des Tourismus vorwiegend von der Landwirtschaft und dem Fischfang lebten, war es lebenswichtig, die Winde wie ein Geschwister oder Familienmitglied zu kennen. Welcher Wind bringt Regen, dörrt das Getreide aus, türmt das Meer zu lebensgefährlichen Wellen auf? Welcher bringt Kühlung, bügelt die Wäsche, trocknet das Heu, bringt die Fischer wieder sicher in den Hafen? Freund oder Feind, Erfrischung oder Naturkatastrophe?
catmalle - 10. Mär, 19:26
Der 150 km lange Hüttenwanderweg GR 221, der bald durchgehend vom Westen bis Osten der Insel durch das Tramuntanagebirge führen soll, wird auch Ruta de Pedra en Sec (Trockenmauerroute) genannt. Grund hierfür ist, dass ein Großteil der Pfade vorbei an alten, oft kunstvoll renovierten Trockensteinmauern und über ohne Mörtel gepflasterte Wege verläuft, welche früher die Dörfer und Besitztümer in den Bergen – oder die Schneehütten mit den Straßen miteinander verbanden. Noch gibt es Streitigkeiten, weil etwa 10 Prozent der Trassenführungen über Privatland verläuft und die Rechtslage noch der eindeutigen Klärung bedarf, aber große Teile der Etappen sind freigegeben – und reichlich mit Schildern und Info-Tafeln ausgestattet. Im Moment gibt es 5 bewirtschaftete Hütten zur Übernachtung, aber es sollen noch weitere gebaut werden.
catmalle - 10. Mär, 19:02